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Super Monkey Ball: Step & Roll – Review / Test

26 Mär

Als das Wii Balance Board damals enthüllt wurde, dachte ich als alter SEGA-Fan: “Wie geil würde sich denn bitte ein Super Monkey Ball damit spielen lassen?” Es hat zwar ein wenig gedauert, aber im Juli vergangenen Jahres dachte SEGA wohl ähnlich und kündigte Super Monkey Ball: Step & Roll für Wii an. Seit kurzem ist das gute Stück im Laden erhältlich und wir haben den Affenspaß ausführlich getestet.

Super Monkey Ball ist euch kein Begriff? Kein Problem, denn das Spielprinzip ist schnell erklärt. Super Monkey Ball: Step & Roll ist ein Geschicklichkeitsspiel, in dem es darum geht, Affen (in Glaskugeln steckend) durch knifflige Areale zu manövrieren. Dabei steuert der Spieler jedoch nicht die Affen, sondern schwenkt die Plattform, also das Level selbst. Das Ziel muss dabei binnen 60 Sekunden erreicht werden und eingesammelte Bananen sorgen für mehr Punkte und in höherer Anzahl auch für mehr Leben. Während sich der Wii-Vorgänger Banana Blitz nur mit der Wiimote steuern ließ, hat SEGA nun eine Balance Board-Steuerungsvariante integriert. Auch wenn die Idee durchaus gelungen ist, bringt dies leider zwei Probleme mit sich, denn zum einen funktioniert die Balance Board-Steuerung nicht so gut wie erwartet und zum anderen wird man das Gefühl nicht los, dass auch das Gameplay extrem auf das Balance Board angepasst wurde, obwohl sich das Spiel alternativ weiterhin mit der Wiimote steuern lässt. Der Schwierigkeitsgrad wurde nämlich herunter gesenkt, weil das Leveldesign extrem vereinfacht wurde und zusätzlich wurden einige Gameplayelemente komplett gestrichen, wie z.B. die coolen Bosskämpfe. Die insgesamt 70 Level werden somit leider erst zum Ende hin etwas herausfordernd, während die ersten 20 Level eher wie Einführungsareale wirken.

Die Super Monkey Ball-Reihe ist für einen exzellenten Multiplayermodus bekannt. Nicht wenige dürften sich daran erinnern, wie sie damals diverse Nächte mit Kumpels vor dem heimischen Gamecube verbracht haben. Der Mehrspielerpart von Step & Roll ist allerdings nicht mehr so erstklassig wie in den guten alten Zeiten. Zwar bietet das Spiel immer noch diese diverse Partygames, aber gerade die spaßigen Minigames, wie z.B. das Monkey Bowling, sind nicht mehr enthalten. So ist von sehr belanglosen bis hin zu extrem spaßigen Minigames alles vorhanden. Neu ist der Koop-Modus, welcher jedoch interessanter klingt, als er tatsächlich ist, denn er erinnert extrem an Super Mario Galaxy, weil der zweite Spieler nur eine Nebenrolle spielt und mit dem Cursor Hindernisse aus dem Weg schieben kann. Spaß macht das Ganze dennoch, nur gibt es, gerade auf Nintendos Wii, wesentlich bessere Multiplayertitel.

Der erste Teil der Super Monkey Ball-Serie erschien vor fast acht Jahren auf dem Nintendo Gamecube, der letzte Wii-Ableger kam vor über drei Jahren auf den Markt, trotzdem hat sich Step & Roll grafisch nicht wirklich bzw. nur geringfügig weiterentwickelt. Auch wenn der Schwerpunkt hierbei nicht auf der Optik liegt, wäre doch zumindest eine deutlich sichtbare Verbesserung möglich gewesen. So steckt das Spiel technisch leider immer noch auf dem Gamecube-Niveu fest, kann aber immerhin von sich behaupten, knuffelig und bunt auszusehen. Zumindest wurde das Spiel auf das 16:9 Format angepasst und ein 480p-Modus wird ebenfalls unterstützt. Soundtechnisch kann Super Monkey Ball: Step & Roll leider ebenso wenig begeistern. Neben komischem Affengeschreie bietet das Spiel eine relativ belanglose Hintergrundmusik, die dem Spieler aber wenigstens nicht auf die Nerven geht. Aber auch hier wird man das Gefühl nicht los, dass sich die Entwickler einfach keine Mühe gegeben haben.

Fazit:
Mit “Step & Roll” liefert Publisher SEGA den bislang schlechtesten Teil der spaßigen Super Monkey Ball-Serie ab. Dabei war die Idee, dem Spiel eine Balance Board-Unterstützung zu verpassen, wie geschaffen für das Geschicklichkeitsspiel. Doch leider lässt die Umsetzung der Steuerung zu wünschen übrig und aufgrund des, stark an das Balance Board angepassten und vereinfachten, Leveldesigns stellt das Spiel mit der Wiimote keine echte Herausforderung dar. Technisch herrscht hier quasi ein Stillstand und wegen vieler herausgenommener Partygames kommt auch nicht mehr so viel Mehrspielerspaß auf, wie es noch zu Gamecubezeiten der Fall war. Dennoch können Fans der Serie vor allem wegen des günstigen Budgetpreises zuschlagen, sollten sie von den knuffligen Äffchen einfach nicht genug bekommen.

7/10

Family Ski – Review / Test (Wii)

26 Jul

Nintendos Erfolgshit „Wii Fit“ zeigte bereits eindrucksvoll, wieviel Spaß das Skifahren dank der innovativen Steuerung machen kann. Mit „Family Ski“ bringt Bandai Namco nun ein eigenständiges Skispiel auf den Markt und versucht an diesen Erfolg anzuknüpfen. Die Entwickler versprechen einen Skispaß für die ganze Familie und nicht zuletzt durch die Unterstützung des Wii Balance Board könnte das Spiel ein echter Hit werden. Wie gut das Spiel aber nun wirklich abschneidet, seht ihr in dem folgenden Test.

Zu Beginn des Spiels muss sich der Spieler erst einmal für einen Charakter entscheiden. Entweder entscheidet man sich für vorgegebene Charaktere aus dem Spiel oder man verwendet seinen Mii. Ist die Entscheidung getroffen gilt es auch schon den Charakter passend auszurüsten. Sowohl die Kleidung als auch die Ausrüstung kann ganz nach den Wünschen des Spielers angepasst werden. Bevor es mit dem eigentlich Spiel losgeht, sollte man zuvor am besten erst die Skischule aufsuchen. Hier wird alles bis ins kleinste Detail erklärt, was bei der komplexen Steuerung auch zwingend notwendig ist. Gespielt wird entweder mit Nunchuck und Wiimote oder zusätzlich auch noch mit dem Wii Balance Board, wobei letzteres im Mehrspielermodus nicht unterstützt wird. Egal, für welche Methode sich entschieden wird, ein wenig Eingewöhnungszeit ist sowieso von Nöten. Insgesamt geht die Steuerung aber gut von der Hand. Nach dem etwas langen Tutorial kann es aber dann auch endlich mit dem Skifahren losgehen. Entweder wählt man im Modus „Skirennen“ einzelnen Rennen, Slalomrennen oder Buckelpisterennen aus, oder man begibt sich zu dem Herzstück des Spiels, dem Freestylemodus. Hier findet sich der Spieler im Happy Ski Resort wieder, welches in insgesamt 14 unterschiedlich schwere Strecken unterteilt ist. Entweder werden nach Lust und Laune die Berge unsicher gemacht oder es werden die so genannten Herausforderungen absolviert. Insgesamt enthält Family Ski 150 dieser Sorte. Die Missionsziele klingen anfangs zwar abwechslungsreich, später allerdings wiederholt sich alles immer und immer wieder. So müssen entweder normale Rennen gefahren, verloren gegangene Gegenstände gefunden, verletzte Menschen gerettet oder bestimmte Tricks ausgeführt werden. Mit der erhaltenen Belohnung kann man sich dann neue Ausrüstungsgegenstände im Shop kaufen. Leider stellt das Spiel vor allem für Profis keine wahre Herausforderung dar und schon nach wenigen Stunden dürfte sich jeder im Einzelspielermodus satt gespielt haben. Sonderlich viel Umfang wird nämlich leider nicht geboten. Zudem wirkt das ganze Skigebiet viel zu klein und das, obwohl sowieso schon kein echtes Geschwindigkeitsgefühl entsteht. Auftrumpfen kann Family Ski dann aber im Multiplayermodus. Mit bis zu vier Spielern steht hier einem Familienausflug in die Berge nichts im Wege. Natürlich vorausgesetzt, dass vor dem heimischen Fernseher auch genug Platz vorhanden ist. Denn dieser ist bei diesem Spiel wirklich vonnöten. Ein Onlinemodus wäre wünschenswert gewesen, leider ist dieser aber nicht im Spiel integriert.

Grafisch präsentiert sich „Family Ski“ ähnlich wie „Wii Sports“ oder „Wii Fit“ eher minimalistisch. Die Animationen kommen etwas leblos rüber und allgemein wirkt das Spiel ziemlich farblos. Zusätzlich getrübt wird das Ganze noch durch sehr verwaschene Texturen und einen fehlenden 480p Modus. Trotz aller Kritik gibt es aber auch einige sehenswerte Punkte. Der Tag- und Nacht-Wechsel ist zum Beispiel durchaus sehenswert, genauso wie die stellenweise recht hübschen Landschaften. Auch so manche Effekte überzeugen das Auge der Spieler und sorgen am Ende für einen versöhnlichen Gesamteindruck der Grafik. Soundtechnisch hinterlässt „Family Ski“ aber leider auch nur einen durchwachsenen Eindruck. Das Spiel punktet mit einigen netten Liedern bekannter Namco Titeln, für die meisten Spieler dürfte die Musik aber dennoch zu eintönig klingen. Die Soundeffekte wirken eher lahm und der letzte Nerv wird dann noch durch ein künstliches Gebrabbel der Spielfiguren geraubt.

Fazit:
„Family Ski“ ist leider nicht der erwartete Wintersportknüller geworden. Größter Kritikpunkt ist der geringe Umfang. Die Motivation geht relativ schnell zur Neige und schon nach wenigen Stunden hat man alles gesehen. Da nützt einem auch der gelungene Mehrspielerpart nichts mehr. So hätte es auch gereicht wenn Bandai Namco dieses Spiel über Wiiware angeboten hätte. Zum Glück ist den Entwicklern aber immerhin eine gute Steuerung gelungen. Vor allem dank der Balance Board Unterstützung kommt ein richtiges Skigefühl auf. Ein echtes Geschwindigkeitsgefühl sucht man hingegen vergebens und technisch ist dieses Spiel leider auch nur durchschnittlich geworden. Doch trotz all der Kritik ist „Family Ski“ vor allem für die jüngeren Wii Spieler oder auch Skifans geeignet. Denn schlecht ist dieses Spiel nicht, es mangelt nur gehörig am nötigen Feinschliff.

6/10