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Halo 3: ODST – Review / Test

21 Sept

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Das Halo-Franchise zählt mit Abstand zu den aktuell beliebtesten Spielreihen und umso erfreuter waren die Fans im vergangenen Jahr, als Bungie das Spin-Off Halo 3: ODST ankündigte. Wir konnten den Titel bereits durchspielen und verraten euch in dieser Review, ob das erfolgreiche Konzept auch ohne den Master Chief funktioniert.

Halo 3: ODST spielt zwischen den Geschehnissen des zweiten und dritten Halo-Teils. Die Allianz hat New Mombasa eingenommen und ist auf der Suche nach einem geheimen Objekt, welches den Krieg entscheiden kann. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Rookies, der Mitglied des Orbital Drop Shock Trooper-Squads ist. Bei deren Mission läuft so ziemlich alles schief und auf der Erde angekommen, ist der Spieler völlig auf sich allein gestellt. Sein Missionsziel ist es nun, zu überleben, die anderen Teammitglieder zu suchen und von diesem Schauplatz zu verschwinden.

Eines vorweg: Halo 3: ODST ist kein liebloses Addon, um an das schnelle Geld zu kommen, nein, hierbei handelt es sich um ein eigenständiges Spin-Off mit einer umfangreichen Singleplayerkampagne. Das Spiel ist dabei in zwei verschiedene Abschnitte unterteilt. In der Rolle des Rookies begibt man sich in Open-World-Manier auf die Suche nach seinen Teamkameraden und hält Ausschau nach versteckten Hinweisen. Hin und wieder bekommt man es mit einigen Patrouillen zu tun, aber im Großen und Ganzen ist der Actionanteil hier deutlich geringer. An den Zielschauplätzen angekommen, kommt es dann zu Flashbacks und der Spieler muss die Erlebnisse des jeweils gesuchten Soldaten nachspielen. Da jeder der Soldaten sich auf bestimmte Themengebiete spezialisiert hat, sind die Abläufe sehr abwechslungsreich. So gilt es in einer Mission eine Brücke in die Luft zu sprengen, während man in einer anderen wiederum im Warthog sitzend gegnerische Panzer ausschalten oder in einem völlig anderen Level seine Gegner mit Hilfe eines Scharfschützengewehrs eliminieren muss. Das Besondere bei Halo 3: ODST ist die völlig andere Spielmechanik, denn im Gegensatz zum Master Chief verfügen die Soldaten nicht über regenerierende Schilde oder andere Spezialfähigkeiten. Neben einem umfangreichen Waffenarsenal bekommen die Soldaten lediglich eine Art Nachtsichtgerät zur Verfügung gestellt. Diese ermöglicht es, dass der Spieler wesentlich durchdachter und taktischer agiert, was aufgrund der geringeren Energieleiste auch erforderlich ist. Letztere kann dann durch Medipacks wieder aufgefüllt werden. Dieses taktischere und realistischere Gameplay hat natürlich auch Auswirkungen auf den Schwierigkeitsgrad. Halo-Fans werden aber dennoch bestens damit zurechtkommen, da die Steuerung größtenteils übernommen wurde. Entgegen vieler Spekulationen ist die Singleplayerkampagne überraschend groß ausgefallen. Mit einer Spielzeit von sechs bis acht Stunden steht diese Halo 3 in nichts nach.

Dass Halo 3 bereits seit zwei Jahren regelmäßig an der Spitze der XBOX-Live-Charts anzutreffen ist, hat seinen Grund, denn der Mehrspielerpart zählte schon immer zu den Stärken dieser erfolgreichen Reihe. Im Falle von Halo 3: ODST wird aber alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt. Das Spiel kommt nämlich mit einer zusätzlichen DVD daher, die, mit Ausnahme der Koopkampagne, den kompletten Mehrspielerpart aus Halo 3 enthält. Sogar drei brandneue Maps sind dabei. Zusätzlich besitzt Halo 3: ODST aber auch einen eigenen Mehrspielermodus. Die komplette Kampagne kann sowohl online als auch offline kooperativ gespielt werden. Außerdem lässt der neue Firefight-Modus das Herz vieler Halo-Fans höher schlagen. Dieser lässt sich mit dem Hordemodus aus Gears of War 2 vergleichen, wirkt aber noch etwas tiefgängiger. Mit bis zu vier Spielern gilt es hier, eine Gegnerwelle nach der anderen zu besiegen. Doch Vorsicht: Der Munitionsvorrat ist nur sehr begrenzt und muss unter allen aufgeteilt werden. Dieser Modus erfordert also jede Menge Taktik und Teamplay und genau das macht ihn zu einem der coolsten Mehrspielermodi, den es in Halo je gegeben hat.

Technisch basiert ODST natürlich auf der zwei Jahre alten Halo 3-Engine. Für viele mag das nicht allzu positiv klingen, aber es hat auch seine guten Seiten. Dadurch konnten sich die Entwickler nämlich mehr auf den Feinschliff konzentrieren. Und in der Tat sieht Halo 3: ODST etwas schärfer und detaillierter als sein großer Bruder aus. Vor allem die Effekte sind nun viel zahlreicher vorhanden und tragen einiges zur etwas dunkleren Atmosphäre bei. Weniger überzeugend sind hingegen die Animationen und Charaktermodelle der Protagonisten. Verglichen mit aktuellen Genrevertretern wirken diese stark in die Jahre gekommen und alles andere als authentisch. Ansonsten wird Halo 3: ODST die Fans in dieser Hinsicht absolut zufriedenstellen. Der Sound legt sogar noch eine Schippe drauf. Dank der stimmigen Dolby Digital Spur wird die Anlage so richtig beansprucht und es rumst aus allen Lautsprechern. Der Soundtrack ist, verglichen mit den Hauptteilen, erfrischend anders und passt super zum Spielgeschehen. Einzig die deutsche Synchronisation kann wieder mal nicht vollständig überzeugen. Viele Sprecher wirken sehr lieb- und emotionslos, während andere hingegen viel Leidenschaft reingesteckt haben.

Fazit:
Mit Halo 3: ODST ist den Jungs von Bungie ein großartiges Spin-Off gelungen, welches eindrucksvoll beweist, dass Halo auch ohne den Master Chief jede Menge Spaß machen kann. Das etwas düsterere Setting und die taktische Spielmechanik tun der Serie sogar ausgesprochen gut und bringen viel Abwechslung in das Franchise. Die größte Stärke von Halo 3: ODST ist aber das Preis-/Leistungsverhältnis. Für knapp 45 Euro bekommt man eine umfangreiche Singleplayerkampagne, zwei geniale Koopmodi, einen Beta-Zugang zu Halo Reach und den kompletten Multiplayerpart aus Halo 3. Es spricht also rein gar nichts gegen diese Anschaffung, im Gegenteil, Halo 3: ODST ist eines DER Must-Haves in diesem Jahr. Halo-Fans werden absolut begeistert sein.

9/10

Battlefield 1943 Review (PS3 / XBOX 360)

14 Aug

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Battlefield 1942 zählt zu den meistgespielten Onlineshootern überhaupt und hat das Genre im Jahr 2002 zudem extrem voran getrieben und populär gemacht. Knapp sieben Jahre später bekommt dieser Klassiker nun ein Remake spendiert, welches überraschenderweise nicht über den Einzelhandel, sondern den Downloaddienst vertrieben wird. Ob dieses Spiel dem Anspruch dieser Reihe gerecht wird, zeigt diese Arcadereview.

Eines vorweg: Battlefield 1943 enthält, im Gegensatz zum Original, keine KI-Bots, daher wird dieser Titel ausschließlich Online gezockt. Gameplay-technisch haben die Entwickler alles beim Alten belassen. Noch immer bekämpfen sich zwei Nationen auf pazifischen Inseln und es gilt, die auf der Insel verstreuten Flaggenpunkte zu erobern. Der Spieler kann sich hierbei zwischen drei Klassen (Infantry, Rifleman und Scout) und verschiedenen Fahrzeugen (Jeep, Panzer, Flugzeug, Boot) entscheiden, welche allesamt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Insgesamt können bis zu 24 Spieler an einer Partie teilnehmen. Im Gegensatz zur Launchphase läuft das Spiel nun auch auf beiden Plattformen flüssig und der Spielspaß muss nicht mehr darunter leiden. Für eine Langzeitmotivation sorgen unterschiedliche Achievements und Onlineränge. Aktuell enthält Battlefield 1943 nur vier unterschiedliche Maps und das wäre auch so ziemlich der größte Kritikpunkt an diesem Spiel, denn auch wenn man mit den vier Maps hunderte von Stunden verbringen kann, wünscht man sich irgendwann auch mal ein anderes Setting als den Pacifik. Mithilfe von zusätzlichen Spielinhalten könnte EA dieses Manko allerdings problemlos beheben und davon ist auch stark auszugehen. Die Battlefield-Reihe hat ihren Ursprung auf dem PC, wo sich Egoshooter bekanntlich wesentlich besser steuern lassen. Aber keine Sorge, Battlefield 1943 orientiert sich an der sehr benutzerfreundlichen Steuerung von Battlefield Bad Company. Egal ob zu Fuss, mit dem Jeep, im Panzer, zu Wasser oder in der Luft: Dieses Spiel steuert sich tadellos und lässt keine Wünsche offen.

Technisch ist Battlefield 1943 etwas besonderes, denn abgesehen von Wipeout HD konnte noch kein Downloadgame eine solch hochwertige Akustik und Optik vorweisen.Verglichen mit aktuellen Shootern wie Resistance 2 oder vor allem Killzone 2 zieht das Spiel optisch allerdings den kürzeren, da es im Grunde nur auf der Battlefield Bad Company-Engine basiert. Die Animationen, Texturen und Explosionen können sich aber wirklich sehen lassen. Akustisch überzeugt das Game durch einen astreinen Soundtrack, realistische Waffensounds und natürlich einen bombigen Raumklang. Etwas anderes ist man von dieser Reihe auch nicht gewohnt. Im Großen und Ganzen ist die Technik also, vor allem für den geringen Anschaffungspreis, wirklich top. Da sollten sich andere Entwickler eine Scheibe von abschneiden.

Battlefield 1943 ist für 1200 MS Points bzw. 14,99 Euro erhältlich und zählt ohne Zweifel zu den teuersten Downloadtiteln. Dafür bekommt der Käufer aber auch so einiges geboten, denn größtenteils wirkt dieses Spiel wie ein Vollpreistitel aus dem Einzelhandel. Die Technik ist auf der Höhe der Zeit, das Gameplay ist zeitlos genial und der Onlinemodus macht einfach nur süchtig. Lediglich die Anzahl der Maps entspricht dem Umfang eines Arcadetitels.

Fazit:
Battlefield 1943 sprengt nicht ohne Grund sämtliche Verkaufsrekorde auf dem Downloadsektor, denn mit Ausnahme der geringen Mapanzahl steht der Titel beliebten Retailgames in nichts nach. Im Bereich der Downloadgames wird die Messlatte sogar regelrecht nach oben gelegt. Wer etwas für Onlineshooter übrig hat, muss sich dieses Spiel definitiv besorgen.

9/10

Beautiful Katamari (XBOX 360)

29 Jul

Mit Beautiful Katamari, dem mittlerweile vierten Teil der Katamari Reihe, ist diese verrückte Spieleserie auch endlich in der Next-Gen angekommen. Das Spiel ist zwar leider technisch alles andere als auf der Höhe der Zeit (PS2 lässt grüßen…) aber das bekannt bekloppte Spielprinzip wird gekonnt fortgesetzt. So gilt es auch hier wieder „schnellballartig“ verschiedene Gegenstände mit dem Katamariball aufzurollen um später daraus z. B. einen Stern zu formen. Schließlich hat der König des Kosmos versehentlich beim Tennisspielen ein Loch ins Universum geschossen. Neben dem süchtigmachenden Gameplay und dem genialen Nipponflair punktet das Spiel vor allem durch den völlig abgedrehten und abwechslungsreichen Soundtrack. Außerdem nutzt das Spiel nun auch die bekannten Features eines XBOX Live. So gibt es neben Online VS-Battles auch einen Coop Modus und viele verschiedene Ranglisten. Mit neuem Downloadcontent darf auch gerechnet werden und selbstverständlich kommt bei dem Spiel auch im Offlinemultiplayermodus jede Menge Spaß auf! Zu bemängeln wäre noch der nicht ganz zu überzeugende Umfang,nach fünf Stunden ist der „Story-Modus“ nämlich schon durchgespielt. Ansonsten überzeugt Beautiful Katamari aber als total abgedrehtes Geschicklichkeitsspiel welches vor allem für japanophile ein Muss darstellen dürfte. 80% aller Videospieler können mit diesem Spiel aber eh nichts anfangen.

8/10