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Tekken 6 – Review / Test

2 Nov

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The King of Iron Fist Tournament is back! Mit Tekken 6 geht die meistverkaufte Beat`em`Up-Serie in die nächste Runde und wir verraten euch in diesem Review, wie gut die Serie im Nextgen-Zeitalter angekommen ist. Kann das Spiel mit der hochkarätigen Konkurrenz in Form von Street Fighter IV, Virtua Fighter 5 und Soul Calibur 4 mithalten?

Als Bemu-Fan erwartet man eigentlich gar nicht so viele Neuerungen bei einem neuen Ableger seiner Lieblingsserie. Im Gegenteil, die meisten Fans sind schon damit zufrieden, wenn neue Charaktere und Stages ins Spiel finden, die Technik sich weiterentwickelt hat oder vielleicht sogar der ein oder andere neue Spielmodus hinzukommt. Im Falle von Tekken 6 werden hingegen einige Spieler überrascht sein, wie stark sich die Serie verändert hat. Die Charakterauswahl ist mit acht Neuzugängen, darunter Charaktere wie der dicke Bob, der Held Leo, die Roboterdame Alisa und der knallharte Endboss Azazel, auf über 40 in der Summe angestiegen und natürlich sind auch übliche Verdächtige wie Jin, Yoshimitsu, Paul, King, Hwoarang oder Eddy wieder mit von der Partie. Die Spielmodi sind hierbei nun in drei Abschnitte unterteilt. Im Offline-Modus sind bekannte Modi wie Team-Kampf, Time-Attack, VS-Kampf, Survival, Training oder Arcadekampf verfügbar, während man im Online-Modus das Ranglistenspiel und die Mitspieler-Suche anwählen kann. Der Arcade-Modus unterscheidet sich jedoch stark von den Vorgängern, denn zum einen sind hier alle Charaktere bereits von Anfang an freigeschaltet und zum anderen wird man nach einem Durchgang nicht mehr mit den kultigen Endsequenzen belohnt. Diese gilt es nämlich nun im brandneuen Kampagnenmodus freizuschalten. Dieser neue 3D-Action-Modus wird von einer völlig belanglosen Story begleitet und ähnelt spielerisch an längst vergessene Klassiker wie Fighting Force oder Streets of Rage, jedoch mit dem Unterschied, dass sich diese wesentlich angenehmer spielen ließen. Die Kameraführung ist in diesem Modus katastrophal, die ansonsten tolle Steuerung gerät außer Kontrolle und die Spielmechanik ist absolut nicht zeitgemäß. Dennoch kommt hier Spielspaß auf und man wird zum Weiterspielen motiviert, weil nur hier unzählige Videos und Objekte freigeschaltet werden können. Außerdem lässt sich hier auch der Großteil des Geldes verdienen, welches man in neue Objekte investieren kann. Diese können dann wiederum im Editor verwendet werden, das Aussehen der Kämpfer kann hier nämlich nach Belieben angepasst werden. Die meisten Objekte verfügen sogar über gewisse Attribute (z.B. mehr Stärke oder Gesundheit), was den Kampf im Kampagnenmodus etwas erleichtern wird.

Beim Kampfsystem hat sich Gott sei Dank wenig verändert. Noch immer ist das Kampfsystem extrem einsteigerfreundlich, aber zugleich auch recht tiefgründig. Vieles artet aber immer noch in sinnloses Buttonmashing aus, hier erkennt man dann doch einen deutlichen Unterschied zu komplexen Serien wie Street Fighter oder Virtua Fighter. Genre-Neulinge oder all jene, die nur zwischendurch mal ein wenig kämpfen wollen, werden mit Tekken 6 aber wohl den meisten Spaß haben. Der Schwierigkeitsgrad ist hingegen weniger benutzerfreundlich. Viele werden schon bei einem einfachen Durchgang im Arcademodus Probleme bekommen, da vor allem der Endgegner unglaublich schwer ist. Hier wird bei vielen Spielern wohl öfter der Controller gegen die Wand prallen. Die Steuerung ist gewohnt gut gelungen und die meisten Moves gehen super einfach von der Hand.

Aufgrund der vielen klassischen Spielmodi und des brandneuen Kampagnenmodus macht Tekken 6 auch alleine viel Spaß, die meiste Zeit wird man jedoch im Mehrspielerpart verbringen und eben jener ist genauso gut geworden, wie in den Vorgängern. Lokal können alle verfügbaren Spielmodi bis auf den Kampagnenmodus miteinander gespielt werden. Online können bis jetzt nur kompetitive Kämpfe ausgetragen werden, durch ein kostenloses Update soll jedoch bald ein Online-Kampagnen-Modus ermöglicht werden. Leider treten zurzeit noch viel zu viele Lags und andere Verbindungsprobleme auf, was das Online-Gaming teilweise unspielbar erscheinen lässt. Eventuell können Fans auch mit zusätzlichen Downloadinhalten wie neuen Charakteren, Objekten oder Stages rechnen.

Die Grafik ist ein weiteres Problemkind von Tekken 6. Vor allem beim Blick auf den Kampagnenmodus wird klar, dass die grafische Leistung von durchschnittlich über grundsolide bis hin zu ausgezeichnet schwankt. Viel schlimmer ist aber vor allem, dass sich kein einziger Nextgen-Prügler in dieser Hinsicht vor Tekken 6 verstecken muss. Uralte Spiele wie Dead or Alive 4 oder Virtua Fighter 5 sehen zum Teil sogar besser aus. Noch unverständlicher ist zudem, dass zwischen Tekken 6 und dem älteren Soul Calibur 4 Welten liegen, obwohl dieses auch aus dem Hause Namco stammt. Trotz allem hinterlässt die Optik letzten Endes aufgrund des tollen Charakterdesigns, den hübschen Animationen, der flüssigen Framerate, der bunten Stages einen guten Eindruck. Anders als vor 15 Jahren vermag das Spiel es aber nicht mehr, den Spieler vom Hocker zu hauen. Auch in Puncto Sound gibt es so manchen Kritikpunkt. Die Hintergrundmusik ist immer noch sehr eintönig und die Synchronisation ist an sich zwar ganz in Ordnung, dadurch, dass die Sprache (Englisch oder Japanisch) je nach Charakter variiert, wirkt das Ganze aber unfertig und lieblos.

Fazit:
Wer bei Tekken 6 ein extrem komplexes Kampfsystem und eine grandiose Technik der Marke Street Fighter IV oder Virtua Fighter 5 voraussetzt, sollte besser einen großen Bogen um den Titel machen. Das Spiel hat ganz andere Stärken, denn zum einen ist der Umfang riesig, die Charaktere sind kultig und das Kampfsystem zählt zu den zugänglichsten seiner Art. Tekken 6 ist perfekt für alle Spieler, die sich zwischendurch einfach mal eins auf die Mütze geben wollen. Lediglich der unausgewogene Schwierigkeitsgrad und der fehlerhafte Onlinemodus trüben den Spielspaß etwas. Ansonsten aber ist Tekken 6 wieder ein toller Prügelspaß geworden, welcher uneingeschränkt weiterempfohlen werden kann.

8/10

Katamari Forever – Review / Test

2 Nov

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Einige waren überrascht, als mit Beautiful Katamari der erste Next-Gen Teil dieser Reihe ausgerechnet exklusiv auf der XBOX 360 erschienen ist, war die Reihe bislang doch immer Sony exklusiv. Mit Katamari Forever kehrt die Serie nun aber wieder zu ihren Wurzeln zurück und wir haben uns dieses ausgeflippte Stück Software näher angeschaut.

Neben dem völlig durchdrehten Gameplay an sich, ist es vor allem die durchgeknallte Story, welche die Serie so auszeichnet und die Handlung des neuesten Teils wird diesem Ruf gerecht. Der König des Kosmos ist nämlich mit einem Planeten zusammengestoßen und hat alle seine Erinnerungen dabei verloren. Damit sein wichtiges Amt auch passen vertreten wird, haben der Prinz und seine Cousins den so genannten RoboKing gebaut. Dieser etwas depressive Roboter dreht jedoch völlig durch und zerstört alle Sterne im Kosmos. Nun liegt es wieder mal an dem Prinzen und seinen Cousins für Ordnung zu sorgen und dem König dabei zu helfen, die Erinnerungen zurück zu erlangen.

Mindestens genauso so abgedreht wie die Story ist das Gameplay selbst. Noch immer gilt es, mit einem großen Katamari-Ball bewaffnet, unzählige, teilweise völlig absurde, Gegenstände aufzurollen. Je größer der Ball wird, desto größer dürfen die aufzurollenden Gegenstände sein. Das Spiel ist dabei in zwei Abschnitte unterteilt. Bei den Roboking-Missionen müssen die Sterne wieder hergestellt werden, während man bei König des Kosmos Traumsequenzen erfüllen muss, um seine Erinnerungen zurückzubringen. Die Missionen laufen aber größtenteils immer nach dem selben Prinzip ab. Entweder muss eine bestimmte Größe innerhalb eines Zeitlimits erreicht werden oder es gilt, eine vorgegebene Art von Gegenständen (Essen, Geld, Spielzeug etc.) aufzurollen. Es gibt aber auch ausgefallene Ausnahmen wie z.B. ein Level, indem man statt einem Katamari-Ball einen Sumoringer zum aufrollen verwendet, damit dieser das nötige Kampfgewicht erreicht. In einer anderer Mission wiederum müssen so viele Glühwürmchen wie möglich aufgerollt werden oder ein Wüstenlevel muss mit Wasser versorgt werden. Bei diesem Spiel kommt einfach keine Langeweile auf, weil es immer wieder einen durchgeknallte Idee parat hat. Neulingen wird dies nicht auffallen, Veteranen hingegen werden die meisten Levels bekannt vorkommen. Das Spiel ist schließlich eher eine Art “Best-Of Katamari”, was aber wirklich nicht stört, wurden hierfür doch die besten Levels der Serie herausgesucht. Natürlich gibt es aber auch viele neue Levels und der Prinz bekam sogar zwei neue Fähigkeiten spendiert. Zum einen kann er nun (endlich) auch springen und zum anderen sind in den Levels Power-Ups namens “Das Herz des Königs” verteilt, dieses saugen alle Gegenstände in der Umgebung auf, was der Größe des Katamari-Balls zugute kommt. Der Schwierigkeitsgrad von Katamari Forever ist stets knackig, aber fair. Die sehr gewöhnungsbedürftige Steuerung ist aber leider oft ein Hindernis. Dank der beachtlichen Anzahl von über 30 verschiedenen Levels Katamari Forever der umfangreichste Teil dieser Serie. Freischaltbare Extras, Schätze, Spielfiguren oder Kleidungsstück sorgen für jede Menge Wiederspielwert. Und wem das nicht reicht, der darf Gebrauch von dem Mehrspielermodus machen, der entweder kooperativ oder kompetitiv gespielt werden kann. Jedoch ist dieser lediglich lokal verfügbar, der Onlinemodus aus Beautiful Katamari wurde leider gestrichen.

Die Katamari Serie war noch nie für ihre ausgezeichnete Technik bekannt und dies hat sich auch bei neuesten Teil nicht geändert. Im Grunde bekommt der Spieler es hier immer noch mit einer bunten PS2-Optik zu tun. Immerhin ist diese nun aber hochaufgelöst und etwas detailverliebter. Um dieses Manko zu kaschieren, wurden diverse Farbfilter eingefügt, die jedoch ausgesprochen gut zum Spiel passen und sich nach belieben einstellen lassen. Ein Highlight ist aber wieder die bunte und lustige Präsentation, die den Charme der Serie ausstrahlt. Akkustisch bekommt man es hier mit ausgeflippter J-Pop Musik und einigen Remixes bekannter Katamari-Klassiker zu tun. Bedauerlich ist wieder mal, dass nicht einmal die Texte ins deutsche lokalisiert wurden, schließlich könnten auch jüngere Spieler an dem Spiel gefallen finden.

Fazit:
Katamari Forever ist ein sehr gelungenes Best-Of dieses verrückten Franchise geworden, welches zusätzlich aber auch einige neue Ideen und Level mit sich bringt. Trotzdem wünschen wir uns für den nächsten Teil endlich eine aufpolierte Optik und noch mehr solcher bekloppter Einfälle. Fans der Serie und alle, die es noch werden wollen, können aber beruhigt zu diesem Teil greifen. Diese Reihe sollte sich ohnehin jeder zumindest einmal angeschaut haben.

7,5/10